Vor zwei Wochen hat Microsoft die erste CTP-Version des neuen SQL Servers, der unter dem Codenamen Denali entwickelt wird, veröffentlicht. Die Version wird derzeit auch als SQL Server 2011 gehandelt, zum offiziellen Releasedatum gibt es bisher aber keine genauen Angaben.

Management Studio

Die ersten Unterschiede zum SQL Server 2008 R2 fallen bereits bei  der Installation auf, so wird neben Visual Studio 2008 auch Visual Studio 2010 mitinstalliert. VS 2010 wird allerdings bisher nur für das Management Studio benötigt, welches sich in einem neuen WPF-Kleid präsentiert.

Bereits beim Start wird auf den neuen Motor hingewiesen:

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Während der Arbeit mit dem neuen Management Studio zeigt sich das gewohnte Verhalten von Visual Studio 2010. Eine neue Optik, angenehmere Schriften, verbessertes Intellisense.

Auffällig ist, dass das Management Studio bei der Verbindung mit der Datenbankinstanz nun auch einen Ordner für die Integration Services zeigt. Ein Klick mit der Rechten Maustaste verrät, dass es möglich ist einen Katalog für SSIS Pakete zu erstellen.
Um einen solchen Katalog erstellen zu können, ist es allerdings notwendig den .Net CLR im SQL Server zu aktivieren. Dies lässt sich mit folgenden T-SQL-Statements schnell bewerkstelligen:

sp_configure ’show advanced options‘, 1;
GO
RECONFIGURE;
GO
sp_configure ‚clr enabled‘, 1;
GO
RECONFIGURE;
GO

Nun ist es möglich mit einem Assistenten im Ordner Integration Services einen Katalog zu erstellen, welcher offensichtlich das bisherigen Deployment in die msdb ablösen wird. Im SSIS Katalog können Unterordner erstellt werden, welche wiederrum Projekte und Umgebungsparameter beinhalten. Damit räumt Microsoft auf und ermöglicht es mehrere SSIS Projekte auf einem Server abzulegen und sauber zu trennen. Damit hält auch die Möglichkeit Einzug direkt in Visual Studio ein Deployment vorzunehmen, sodass der bisherige Umweg über das Management-Studio bzw. die Deployment-Datei entfällt.

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Integration Services

imageBeim imageEntwickeln eines SSIS Paketes fällt sofort der neue Designer in Visual Studio auf. Neben der neuen Optik und der Möglichkeit die Ansicht zu vergrößern bzw. zu verkleinern wurden die Tasks neu geordnet. Die Kategorien sind jetzt nicht mehr nach Tasktypen sondern nach der Häufigkeit der Benutzung angelegt worden.

Auf der Ebene des Datenflusstasks enthält die Favoritenkategorie nun zwei Assistenten für Datenquellen und Ziele, die es komfortabler, als  bisher, erlauben diese Objekte anzulegen.

Neu im SQL Server Denali sind auch die Dependency Services, welche Data Lineage für SSIS ermöglichen. Um dort einen Einblick zu erhalten müssen diese erst per Kommandozeile aktiviert werden, eine Anleitung gibt es in der MSDN. Nach der Einrichtung ist es möglich einen Extraktion Point zu erstellen, um dann die Metadaten aus den SSIS Paketen auszulesen.

imageEinen Ausblick auf kommende Features zeigt die “Data Correction” Komponente, welche einen Auffordert eine Datenbank auszuwählen, welche für Data Quality Services eingerichtet wurde. Microsoft hat 2008 die Data Quality Services von Zoomix akquiriert und wird diese in Denali nun weiter entwickeln. Diese Funktionalität ist im aktuellen CTP noch nicht implementiert und gibt einen Ausblick auf kommende Funktionen zur Datenqualitätssicherung im SQL Server.  Danach lässt sich mit einem grafischen Designer leicht nach Verfolgen, welche Tabellen und Spalten in welchem Paket wohin verarbeitet werden.

Reporting Services und Analysis Services

In SSRS und SSAS sind noch keine Änderungen im CTP1 enthalten, jedoch sind interessante Neuerungen angekündigt.

Analysis Services soll mit der aus PowerPivot bekannten VertiPaq-Engine ein verbessertes MOLAP erhalten. Sehr spannend wird auch das für Reporting Services laufende Project Crescent, in dem eine neue Silverlight-Oberfläche entwickelt wird, die neue Möglichkeiten eröffnet, wie dynamische Zeitverlaufsdiagramme. Dazu empfiehlt sich ein Präsentationsvideo auf YouTube.

Denali bringt bereits jetzt einige sinnvolle Neuerungen, gespannt Blicken wir nun auf die CTP2 in der die angekündigten Funktionen wahrscheinlich das erste Mal der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen werden.