Letzte Woche hatte ich ein interessantes Gespräch über das in der Abbildung zu sehende Balkendiagramm. Solche Balkendiagramme sieht man öfter in der Praxis, deshalb möchte ich diesen Blogartikel diesen Diagrammen widmen.

Dabei geht es um die Besucher einer Messe, die unterschiedliche Tickets gekauft haben, die sich wiederum nach Kategorien unterscheiden. Die Besucher wurden ebenfalls nach der Branche gefragt, in der sie aktuell arbeiten. Anhand dieser Grafik soll erkennbar sein, wie groß die Anzahl an den verkauften Tickets ist und wie sich diese Anzahl in den unterschiedlichen Branchen verhält. Leider ist diese Info schwer erkennbar. Lassen Sie es uns in den Details anschauen.

Was ist gut gelungen?

  • Man kann sofort ablesen, dass die meisten Besucher einen Conference Pass und nur wenige ein VIP Ticket hatten
  • Die Grafik ist leicht lesbar, weil sie so konstruiert wurde, dass man sie von links nach rechts abliest

Was ist nicht gelungen?

  • Die Überschrift ist nicht eindeutig formuliert
  • Die Überschrift spielt eine große Rolle, daher sollte sie aussagekräftig formuliert werden und wenig Interpretationsraum bieten
  • Die Aussage von der Grafik ist unklar.
  • Es ist nicht eindeutig, was die wesentliche Botschaft von der Grafik ist
  • Die einzelnen Branchen sind schwer zu vergleichen
  • Die Grafik beinhaltet viel Farbe
  • Farbe sollte sehr sparsam angewendet werden. In diesem Fall hat die Farbe ihren präattentiven Wert verloren
  • Die Summe pro verkaufter Ticketkategorie wäre hier hilfreich
  • Zwei Sprachen: Deutsch und Englisch zu vermischen ist ein absolutes No Go!

Bei dem gegebenen Datensatz kann man unterschiedliche Geschichten erzählen, wie z.B. Anzahl der verkauften Tickets pro Ticketkategorie, Vergleich von bestimmten Ticketkategorien, Vergleich der Extreme von den verkauften Tickets (Maximum und Minimum) etc.
Welche Geschichte man erzählt, hängt natürlich von dem Ziel ab, welches der Kunde setzt. Es hängt davon ab, welche Fragen man beantworten möchte oder auch von Anomalien, die der Designer für sich entdeckt hat und uns mitteilen möchte.
Die Geschichte, die ich bei dieser Grafik erzählen möchte, bezieht sich auf den Vergleich von Branchen und auf die Anzahl der verkauften Tickets in dieser Branche. Und das ist meine Darstellung:

Titel/Farbe

Der Titel sagt uns eindeutig, dass es um die verkauften Tickets pro Branche geht. In dem Titel versteckt sich auch die Farblegende, so dass man versteht, dass es bei den orangenen Farben um die Anzahl an verkauften Tickets geht und die dunkelblaue Farbe für die Branche spricht. Eine weitere Farblegende ist somit nicht nötig.

Diese Farblegende habe ich über die einzelnen Skalendiagramme angewendet. So kann ich sofort sehen, wie viele Tickets in den jeweiligen Branchen verkauft werden konnten.

Reihenfolge

Die Reihenfolge ist eindeutig: An erster Stelle steht die Branche mit den meistverkauften Tickets und an der letzten Stelle steht die Branche mit am wenigsten verkauften Tickets. Mit dieser Reihenfolge kann ich sofort meine Top 4 Branchen erkennen, sowie die Branche, die am wenigsten bei der Messe vertreten wurden.

Call to Action (CTA)

Unter dem Titel steht ein Hinweis, dass man mit der Maus auf die Balken gehen kann, um mehr Informationen zu sehen. CTA wird sehr oft unterschätzt – ohne diese Funktion kann die Erforschung von Daten schwierig werden, deswegen sollte man sie immer hinzufügen, wo es sinnvoll ist.

Abstand/Ausrichtung

Achten Sie auch auf den Abstand zwischen den einzelnen Charts. Die Überschrift soll nicht zu weit von dem Chart entrückt sein, zu dem sie gehört, gleichzeitig soll aber auch genug Luft zwischen den einzelnen Chart sein. Ebenso ist es wichtig, dass die einzelnen Chart symmetrisch angeordnet werden. Das macht einen guten Eindruck und macht das Dashboard lesbarer.

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