In dem ersten Teil dieses Blogartikels zur visuellen Wahrnehmung habe ich den Begriff störende Elemente erwähnt. In diesem Teil möchte ich genauer auf diese störende Elemente eingehen.

Was sind eigentlich störende Elemente?

Das sind solche Elemente auf dem Dashboard, die keine relevante Information mit sich bringen und trotzdem abgebildet werden. Diese unnötigen Elemente nehmen aber mentale Kraft in Anspruch, um die visuelle Information zu verarbeiten.
Solche Elemente werden leider häufig automatisch von der Visualisierungssoftware oder unbewusst vom Dashboard-Designer erstellt. Sie müssen unbedingt eliminiert werden, weil sie sonst unsere Visualisierung komplizierter machen, als sie tatsächlich ist. Dadurch entsteht die Gefahr, die Aufmerksamkeit des Lesers zu verlieren.

Beispiel für störenden Elemente:

eigene Darstellung / Datenquelle: http://bit.ly/2EWQsyd

Zählen Sie einmal testweise auf, welche störenden Elemente Sie auf dieser Grafik sehen. Wie sieht Ihr Ergebnis aus?
Nach meiner Zählung sind es insgesamt 14 Elemente, die unnötig sind:

  1. Hintergrundfarbe für das gesamte Chart
  2. Hintergrundfarbe pro Chart mit der Darstellung für die einzelnen Branchen
  3. Umrahmungen bei Balken
  4. Umrahmungen bei den Kennzahlen
  5. Umrahmungen pro Chart mit der Darstellung für die einzelnen Branchen
  6. Unnötige Farben bei den Balkendiagrammen für jede Branche
  7. “Profit per Second ($)” in den Titeln ist doppelt
  8. 3D Darstellung
  9. Legende
  10. Unterschiedliche Farben für unterschiedliche Branchen
  11. Rasterlinien im Hintergrund
  12. Y-Achse
  13. Titel pro Grafik
  14. Einheitliche Skalierung

Wie vermeiden Sie die störende Elemente?

Wenn man diese störenden Elemente eliminiert und an die Grundprinzipien der visuellen Wahrnehmung denkt, dann entsteht z.B. ein Chart wie dieses:

eigene Darstellung / Datenquelle: http://bit.ly/2EWQsyd

Zusätzlich zu der Eliminierung von störenden Elementen, habe ich den Titel so angepasst, dass man die Botschaft sofort versteht.
Jetzt konzentriert man sich auf das Wesentliche und kann in Sekundenschnelle beide Branchen vergleichen.

Fazit:

Jedes Mal, wenn Sie eine Grafik ihrem Publikum zeigen, dann beanspruchen Sie seine kognitive Belastung, d.h. Sie beanspruchen die mentale Kraft, die Information visuell zu verarbeiten. Je mehr störende Elemente ihr Dashboard besitzt, desto mehr kognitive Belastung hat das Publikum. Dabei besteht die Gefahr, dass die Botschaft missverstanden oder gar nicht verstanden wird. Die Gestaltungsprinzipien der visuellen Wahrnehmung helfen Ihnen zu verstehen, wie das Publikum ihr Dashboard wahrnimmt und störende Elemente zu identifizieren.

Treffen Sie uns persönlich bei dem MeetUp in Berlin.